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Letzte Aktualisierung:
23.06.2014

Ziele des Ärzteverband ÖGD Bayern
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 Positionspapier

Ein Positionspapier zur Situation und Zukunft des ÖGD in Bayern und eine Bestandsaufnahme hat der Fachausschuss Grundsatzfragen und Zukunft des ÖGD erarbeitet. Dieses wird aktuell überarbeitet.

 Problematik und Ziele eines modernen ÖGD

Der ÖGD muss - zum Wohle aller Menschen - handlungsfähig sein. Immer wieder fordern Infektionskrankheiten wie immer noch Masern (aktuell in der Schweiz und Österreich, aber auch in Deutschland und in den letzten Jahren SARS), Bioterrorismus (Stichworte: Pocken und Anthrax)  haben gezeigt, dass es jederzeit erneut zu unvorhergesehenen Problemen kommen kann.

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von - durch Bundes- und Landesgesetzte geregelten und vorgegebenen - täglichen Aufgaben, die kompetent erfüllt werden müssen.

All dies ist nicht mit einem ausgebluteten und “auf Sparflamme” gehaltenen ÖGD möglich.

Unser Ziel ist es adäquate Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die gestellten Aufgaben gut erfüllt werden können. Der ÖGD ist dabei auch für die Schwachen in der Gesellschaft, wie psychisch Kranke, Suchtkranke, Behinderte oder alte und demente Patienten eine Anlaufstelle. Aufgaben, die sonst niemand übernimmt - wie auch die aufsuchende Sozialarbeit - waren und sind eine Domäne des ÖGD mit seinen unterschiedlichsten Fachkräften. Sie werden es auch in Zukunft - bei aller Subsidiariät - bleiben!

Durch die Arbeit des ÖGD mit der Möglichkeit des Eingreifens in einer Reihe verschiedenster Risiko-Szenarien, dem Angebot für sozial Benachteiligte und dem wichtigen Bereich der Prävention ist auch die Möglichkeit zu ökonomisch effizientem Handeln eröffnet. Dies muss genutzt werden!

"Öffentliche Gesundheit ist eine Ware,
man kann sie ausliefern oder auch nicht.

Eine Gesellschaft kann also ihre Todesraten
gewissermaßen selbst bestimmen."

Zitat eines Amtsarztes, New York City, 1889

Diese Feststellungen, die ein Amtsarzt vor über einem Jahrhundert in New York gemacht hat, ist auch heute ein hochmodernes Zitat zum Thema Einsparungen im ÖGD und zum Gesamtkurs, den das Gesundheitswesen in Industrieländern derzeit einschlägt.

Aktuell erleben wir, wie die Kosten für das Gesundheitssystem immer weiter davon laufen und die Möglichkeiten und Ressourcen langsam erschöpft sind. Der ÖGD bietet eine Chance hier nachhaltig tätig zu sein. Dies ist aber nicht mit vereinzelten Kampagnen und Aktionismus möglich, sondern bedarf eines konsequenten und anhaltenden Handelns. Dafür müssen die Aufgaben des ÖGD  klar definiert werden.
Leider ist diese Geduld in der kurzlebigen Politik offensichtlich nicht mehr möglich.

So ist es erschreckend, dass allein in Bayern durch den Verzicht auf eine ärztliche Schuleingangsuntersuchung die Chancen wie sie eine Einschulungs- Untersuchung als flächendeckende Querschnittsuntersuchung bietet, nicht genutzt werden und aus kurzfristigen Erwägungen aufgegeben bzw. massiv eingeschränkt werden.

Im Bereich der Kindswohlgefährdung suchte die Politik angesichts von Fällen von Kindesmisshandlung und -vernachlässigung nach Lösungen. In Bayern  sind diese Aufgaben an den Jugendämtern angesiedelt. 
Die Chance hier einen hier interdisziplinär tätig zu werden verstärkt den fachlich kompetenten ÖGD einzubinden und diesen personell und strukturell so zu entwickeln und verstärken, dass er effektiv in der Prävention und Kontrolle Aufgaben übernimmt wurde vertan.

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